Bei jedem Fahrprofil, das den Kriterien der RDE-Gesetzgebung entspricht, sind die vorgeschriebenen Abgasemissionen unter Berücksichtigung eines „conformity“-Faktors einzuhalten. Hieraus ergibt sich: Ein „mittleres“, typisches RDE-Fahrprofil ist eigentlich uninteressant, sondern auch unter dem ungünstigsten, gerade noch in die RDE-Kriterien fallenden Versuch muss die Abgasnachbehandlung funktionsfähig sein. Dieses ungünstigste RDE-Profil kann für jede Kombination aus Motor, Abgasbehandlung und Antriebsstrang unterschiedlich aussehen.
Kritische Fahrprofile lassen sich u.U. auch nicht immer im realen Straßenverkehr reproduzieren, insbesondere wenn es um eine Kombination aus einer Stausituation mit Stop&Go sowie einer potentiell auskühlenden Abgasnachbehandlungsanlage und einer nachfolgenden Beschleunigung auf eine Schnellstraße oder Autobahn handelt.
Hier können über Verkehrs- und Streckensimulationen zusammen mit der langjährigen Erfahrung des FKFS in Probandenstudien bzgl. Fahrerverhalten frühzeitig kritische Situationen identifiziert werden. Unter Umständen könnte dann eine lange Bergabfahrt (unter Einhaltung der RDE-Kriterien), beispielsweise vom Schwarzwald ins Rheintal, im Schubbetrieb des Motors kritischer als die skizzierte Stop&Go-Situation sein.