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Aerodynamik
Fahrleistung und Fahrstabilität von Kraftfahrzeugen werden durch die aerodynamischen Fahrzeugeigenschaften beeinflusst. Zu deren Quantifizierung werden typischerweise die aerodynamischen Beiwerte für Luftwiderstand, die achsspezifischen Auftriebs- und Seitenkräfte sowie die daraus resultierenden Momente um die Fahrzeugachsen herangezogen. Die Strömung am Fahrzeug kann in Fahrzeugumströmung und Fahrzeugdurchströmung unterteilt werden. Da sich diese Strömungsanteile wechselseitig beeinflussen, können sie nicht getrennt voneinander betrachtet und optimiert werden.
Fundiertes technisches und wissenschaftliches Know-how, der Zugriff auf die aerodynamischen Versuchseinrichtungen und numerischen Ressourcen des FKFS sowie langjährige Erfahrungen aus Forschungs- und Entwicklungsprojekten für die Fahrzeugindustrie, garantieren unseren Kunden eine zielorientierte und effiziente Bearbeitung ihrer Projekte. Die Einhaltung absoluter Geheimhaltung ist hierbei für uns selbstverständlich.
Um- und Durchströmung
Die Fahrzeugum- und Durchströmung bestimmt über den Luftwiderstand wesentlich die Fahrleistung und über die Verteilung der Auftriebs- und Seitenkräfte auf die Fahrzeugachsen die Fahrsicherheit. Durch geeignete Formgebung kann die Fahrzeugumströmung optimiert und so der Luftwiderstand gesenkt, die Auftriebsverteilung eingestellt und die Seitenwindempfindlichkeit reduziert werden.
Eine wichtige Voraussetzung hierfür ist, dass sowohl im Windkanalversuch als auch in der numerischen Strömungssimulation (CFD) die Darstellung der Straßenfahrt und die damit verbundene Rotation der Räder realistisch abgebildet wird.
Das FKFS bearbeitet Forschungsprojekte, die sich mit der Optimierung der Versuchs- und Messtechnik und grundlegenden aerodynamischen Problemen beschäftigen. Außerdem unterstützt es seine Kunden speziell bei der aerodynamischen Auslegung und Optimierung von Fahrzeugen und wichtigen Fahrzeugkomponenten.
Die Fahrzeugdurchströmung umfasst die Motorraumdurchströmung und die Durchströmung des Fahrgastraums, welche den Passagierkomfort wesentlich beeinflusst. Die Motorraumdurchströmung stellt die Wärmeabfuhr an thermisch belasteten Komponenten sicher und ist deshalb zur Einhaltung der zulässigen Betriebstemperaturen aller Aggregate im Motorraum erforderlich. Auf diese Weise bildet die Fahrzeugdurchströmung die Schnittstelle zwischen Aerodynamik und Thermomanagement.
Die durch den Motorraum strömende Kühlluft verursacht bis zu 15% des Fahrzeugluftwiderstands und bietet daher ein großes Potenzial für die aerodynamische Optimierung eines Fahrzeugs. Neben der bedarfsgerechten Regelung der Kühlluftmenge kann auch die Reduzierung von Verlusten einen wichtigen Beitrag zur Optimierung der Fahrzeugdurchströmung leisten. Speziell hierfür hat das FKFS eine Methodik zur Messung des Kühlluftvolumenstroms im Fahrzeug entwickelt.
Weitere Aspekte der Fahrzeugdurchströmung betreffen die Bremsenkühlluftführung und die Sicherstellung der Wärmeabfuhr an anderen thermisch belasteten Komponenten wie beispielsweise am Achs- und Verteilergetriebe.
Kontakt
Dr.-Ing. Timo Kuthada
Tel.: +49 711 685-67615
Instationäre Aerodynamik
Bei der Fahrt auf der Straße unterliegt jedes Fahrzeug neben dem Einfluss des natürlichen Windes auch dem Einfluss anderer Verkehrsteilnehmer. Beispiele hierfür sind die wechselnden Anströmbedingungen bei Überholvorgängen. Bei diesen Fahrsituationen sind sowohl die Anströmgeschwindigkeit als auch der Anströmwinkel zeitlich veränderlich. Da hierdurch ein Anstieg der Windgeräusche auftritt und auch der Geradeauslauf des Fahrzeugs beeinträchtigt werden kann, reduzieren diese Anströmsituationen den Fahrkomfort und stellen für den Fahrer unter Umständen sogar sicherheitsrelevante Fahrsituationen dar.
Insbesondere böiger Seitenwind erzeugt Kräfte und Momente am Fahrzeug, die durch stationäre Anströmbedingungen im Windkanal häufig nicht abgebildet werden können. Ebenso können die resultierenden instationären Fahrzeugreaktionen mit den heutigen Messmethoden in Fahrzeugwindkanälen typischerweise nicht erfasst werden.
In den vom FKFS betriebenen Windkanälen stehen modernste Möglichkeiten zur Simulation instationärer Anströmbedingungen zur Verfügung. Speziell hierfür wurde das Strömungs-Anregungssystem FKFS swing entwickelt. Unseren Kunden können wir deshalb schon heute eine Versuchsumgebung zur Erzeugung von instationären Anströmzuständen und zur Erfassung der zugehörigen instationären Kräfte und Drücke am Fahrzeug anbieten. Zusätzlich zu seinen experimentellen Anlagen verfügt das FKFS auch über einen validierten Simulationsansatz zur Abbildung dieser Effekte in der numerischen Strömungssimulation.
Damit können unter instationären Anströmbedingungen resultierenden Fahrzeugreaktionen gemessen, bewertet und optimiert werden.
Kontakt
Dr.-Ing. Timo Kuthada
Tel.: +49 711 685-67615
Sichtfreihaltung und Wassermanagement
Das Thema Sichtfreihaltung ist vor allem bei schlechten Witterungsbedingungen, wie sie zum Beispiel im Winter häufig auftreten, von großer Wichtigkeit. Ein Beispiel für das Thema Sichtfreihaltung ist die Sicht durch die Seitenscheibe auf den Außenspiegel oder der am Scheibenwischer möglicherweise auftretende Wasserrückzug. Im Thermowindkanal können Untersuchungen bereits in einem frühen Entwicklungsstadium, sogar an nicht fahrfähigen Prototypen ohne Tarnung, durchgeführt werden. Dabei können relevante Fahrzeuggeometrien wie A-Säule, Wasserfangleiste und Außenspiegelgehäuse einer frühzeitigen Bewertung und Optimierung zugänglich gemacht werden.
Beispiele für das Thema Wassermanagement sind Fahrzeugeigenverschmutzung und Nässefading der Bremse. Von Nässefading wird gesprochen, wenn die Benetzung der Bremsscheiben mit Flüssigkeit zu einer reduzierten Bremsleistung führt und damit die Fahrsicherheit entscheidend beeinflussen kann.
Um den Einfluss der Fahrzeugverschmutzung auf das Bremsverhalten von Kraftfahrzeugen zu ermitteln, wird am FKFS ein speziell dafür entwickeltes Bremskraft-Messsystem verwendet. Über eine Fixierung des Fahrzeugs kann die Bremskraft des Fahrzeugs in verschiedenen Fahrzuständen (trocken, nass) reproduzierbar ermittelt werden. Aus den Messwerten kann der Reibbeiwert zwischen Bremsbelag und Bremsscheibe berechnet werden. Mit seiner Hilfe kann die Empfindlichkeit der Bremsanlage gegenüber Benässung ermittelt und die Wirksamkeit entsprechender Verbesserungsmaßnahmen beurteilt werden.
Die objektive Bewertung von Sichtfreihaltungs- und Wassermanagementuntersuchungen erfolgt im Anschluss an den Versuch mit dem am FKFS entwickelten und patentierten Post-Processing-Tool zur Digitalen Verschmutzungsanalyse – DiVeAn©. Hierfür wird ein während des Verschmutzungsversuchs aufgenommenes Foto des zu untersuchenden Bereichs mit DiVeAn© weiterbearbeitet. Mittels geeigneter Algorithmen können quantitative Aussagen über die verschmutzte Fläche und deren Intensität getroffen werden. So wird ein quantitativer Vergleich unterschiedlicher Fahrzeuge oder Konfigurationen ermöglicht.
Kontakt
Dr.-Ing. Timo Kuthada
Tel.: +49 711 685-67615