Virtueller Fahrversuch
Der virtuelle Fahrversuch ergänzt im Entwicklungsprozess zunehmend die reale Fahrerprobung. Die Untersuchung des Zusammenspiels des Regelkreises Fahrer-Fahrzeug-Umwelt mit virtuellem Fahrzeug und realem Fahrer bietet zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten. So können Regelungs- und Assistenzsysteme oder automatisierte Fahrfunktionen zu einem sehr frühen Zeitpunkt im Entwicklungsprozess gefahrlos und effizient getestet werden. Besonderen Stellenwert hat der Mensch mit seinem subjektiven Empfinden. Die Frage nach der Akzeptanz von Fahrerassistenzsystem und der Interaktion mit dem Fahrer wird etwa in repräsentativen Studien mit über 60 Teilnehmern beantwortet.
Expertensetups bieten Entwicklern die Möglichkeit zur virtuellen Applikation von Antriebsstrang- und Fahrwerkskomponenten. So ist das Fahrgefühl im Stuttgarter Fahrsimulator so realistisch, dass eine virtuelle Fahrzeugabstimmung erfolgen kann. Auch eine Objektivierung der Fahrdynamik erfolgt zielführend im Fahrsimulator, da die Fahrsituationen hier exakt reproduzierbar und Fahrzeugvarianten sehr schnell umsetzbar sind.
Fahrsimulator
Stuttgarter Fahrsimulator
Die Kuppel des Stuttgarter Fahrsimulators bietet mit einem Durchmesser von 5,5 Metern Platz für ein Fahrzeug-Mockup einer vollständigen PKW-Karosserie. Es können Mockups auf Basis bestehender Serienfahrzeuge oder nicht fahrender Prototypen eingebracht werden. Durch standardisierte Schnittstellen des Mockups für die mechanische Befestigung in der Kuppel, elektrische Versorgung und Datenübertragung, können die Fahrzeuge schnell gewechselt werden. Die Fahrgastzelle des Fahrzeugs bleibt komplett erhalten. Bedienelemente des Fahrzeugs funktionieren und werden abhängig von der behandelten Fragestellung mit unterschiedlichen Funktionen belegt. Rückstellkräfte von Bremse und Lenkrad werden durch permanenterregte Synchronservomotoren gestellt.
Zur Beurteilung von Fahrerreaktionen stehen Videoaufzeichnung, Eyetracking und eine Überwachung der Position des Fahrersitzes zur Verfügung. Zeitsynchron dazu werden simulierte Fahrzeugzustände oder Zustände von eingesetzten Assistenzsystemen aufgezeichnet.
Unsere Leistungen
Für Ihre Untersuchungen steht Ihnen Europas größter Fahrsimulator sowie Experten verschiedener Fachrichtungen zur Verfügung. Unsere Leistungen passen wir auf Ihre individuellen Anforderungen an. Wir entwickeln auf Ihre Funktion abgestimmte Testszenarien und führen statistisch aussagekräftige Probandenstudien einschließlich der Befragung der Teilnehmer mittels Fragebogen oder Interview durch.
Durch eine flexible Ausrichtung wird der Stuttgarter Fahrsimulator in vielen Bereichen eingesetzt. Die folgende Auflistung gibt einen Überblick, welche Anwendungsbereiche u. a. möglich sind:
- Hochautomatisiertes Fahren und Fahrerassistenzsysteme: Untersuchung der Akzeptanz von Fahrfunktionen durch den Fahrer, sowie Test von kritischen Szenarien in einer sicheren Umgebung.
- Virtuelle Applikation: Konzept- und Variantenbewertung von Fahrzeugen oder auf Bauteilebene. Auslegung von Antriebsstrang-, Fahrwerks- und Aerodynamikkomponenten.
- Fahrerverhalten: Untersuchungen zur Interaktion des Fahrers mit einer Funktion des Fahrzeugs oder mit anderen Verkehrsteilnehmern.
- User Experience: Erlebbarkeit zukünftiger Anzeige-, Bedienungs- und Fahrzeugkonzepte
Kontakt
Tel.: +49 711 685-68116
Mehr Informationen finden Sie hier.
Verkehrssimulation
Verkehrssimulation
Das FKFS hat sich in den letzten Jahren Know-How im Bereich der Verkehrssimulation aufgebaut, um Fahrversuche, die sonst auf der Straße im realen Verkehrsumfeld durchgeführt werden müssten, frühzeitig simulativ durchführen zu können. Der Aufwand kann minimiert werden, da vor einer Probandenstudie mit realen Fahrern, Vorstudien zu speziellen Fragestellungen durchgeführt werden können. Darüber hinaus ermöglicht es, Fragen zu noch nicht existenten Fahrzeugen zu beantworten, oder Fahrzeugen, die noch nicht im realen Verkehrsumfeld gefahren werden dürfen, wie beispielsweise autonom fahrende Fahrzeuge. Das Hauptaugenmerk liegt hier auf der Interaktion mit den Fremdfahrzeugen, also der Beeinflussung der Fahrweise des betrachteten Fahrzeugs durch andere Fahrzeuge und auf der Verkehrsinfrastruktur.
Die Verkehrssimulation wird mit einem detaillierten Triebstrangmodell für das Ego-Fahrzeug gekoppelt, um so einen umfangreichen Einblick in das Geschehen im Triebstrang des betrachteten Fahrzeugs zu gewinnen. Bei ausreichender Modellierungstiefe der Triebstrangmodelle kann auf diese Weise ein virtueller Fahrversuch im frühen Entwicklungsstadium durchgeführt werden.
Kontakt
Dr.-Ing. Thomas Riemer
Tel.: +49 711 685-68131
Fahrzeugabstimmung
Fahrzeugabstimmung
Der hohe Realismusgrad im Stuttgarter Fahrsimulator erlaubt eine virtuelle Applikation von Antriebsstrang- und Fahrwerkskomponenten in den Beschleunigungsbereichen, in denen sich der Normalfahrer bewegt und die für eine komfortable und harmonische Abstimmung von großer Bedeutung sind. Darüber hinaus können die Einflüsse von Reifen, Achsen oder Antriebskonzept oder auch der Aerodynamik auf das Fahrverhalten subjektiv „erfahren“ und optimiert werden. Modifikationen, etwa der Achsen, können sowohl eigenschafts- als auch bauteilbasiert erfolgen. Das subjektive Fahrerempfinden bei normaler Fahrt, wie auch bei Vorhandensein von Störungen, wie Fahrbahnanregungen oder Seitenwind kann so zielführend und effizient bewertet und gestaltet werden.

Kontakt
Tel.: +49 711 685-65701