Modellwindkanal: Historischem Rätsel auf der Spur

Gestern waren die beiden fahrzeugbegeisterten Freunde Gerhard Bauer und Heinz Herz (rechts im Bild) zu Besuch im Modellwindkanal des FKFS. Sie untersuchen die aerodynamischen Eigenschaften des Rekordmotorrads Baumm IV, das in den Fünfzigerjahren als erstes Zweirad die 320 km/h-Marke knackte. Das Motorrad wurde aufgrund der Liegeposition des Fahrers auch „fliegender Liegestuhl“ genannt. Herz‘ Vater steuerte das Rekordfahrzeug und verunglückte damit 1956. „Die stabile Karosserie des Motorrads hat ihm das Leben gerettet“, erzählt Herz. Doch wieso das Motorrad damals ins Schleudern geriet, ist unklar. Diesem Rätsel möchten Herz und Bauer auf den Grund gehen, denn es gibt viele Theorien zum Unfallgeschehen: War ein Seitenwind, der Untergrund oder doch die Aerodynamik Schuld am Unfall?

Bauer fertigte das Modell zur Baumm IV mit leichten Veränderungen an, sodass er es Baumm V nannte. Mit diesem Modell testen die beiden Pensionäre die aerodynamischen Eigenschaften des Motorrads im Modellwindkanal des FKFS. Die erhofften Ergebnisse bleiben allerdings aus, denn die Anpassungen der Baumm V bringen nicht die erwarteten Effekte. Was letztendlich den Unfall 1956 von Herz‘ Vater verursachte, bleibt weiterhin unklar. „Enttäuschend“, sagt Bauer – Herz entgegnet: „Wir sind trotzdem schlauer“. Eine Baumm VI sei dennoch vorerst nicht in Planung, so die beiden Männer.

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